Aufführungsrechte: Diogenes Verlag AG Zürich
In dem kleinen verarmten Örtchen Güllen sorgt der Besuch einer alten Dame namens Claire Zachanassian für Aufregung. Die Bewohner hoffen, durch die steinreiche Frau wieder zu Wohlstand und Vermögen zu gelangen. Die alte Dame fordert jedoch im Gegenzug für ihre finanzielle Unterstützung die Ermordung des Bewohners Alfred Ill. Ein Angebot, dass die Bürger entrüstet zurückweisen. Zunächst.
Alfred III ist ihr ehemaliger Geliebter, der sie während ihrer Schwangerschaft verlassen und gedemütigt hat.
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In seinem berühmten Drama zeigt Friedrich Dürrenmatt auf eine sehr groteske und verrückte Art und Weise, wie viel Macht Geld haben kann. Denn mit Geld kann man sich anscheinend alles erkaufen. Dazu zählt auch die Ermordung eines Mitmenschen. Die Güllener begehen aber nicht nur Mord, sie sind auch der festen Überzeugung, dass sie durch ihre Tat für Gerechtigkeit gesorgt haben. Sie ignorieren vollkommen, dass sie, um Gerechtigkeit zu schaffen, ein ebenso schlimmes Unrecht begangen haben. Dürrenmatt stellt also durch sein Werk eine sehr verdrehte Art der pessimistischen Gerechtigkeit da.